Die Arbeit der Kerntragerweiber
Die Arbeit der Kerntragerweiber
Die Hallstätter, das waren jedoch nicht nur die reichen Salzherren. Da gibt es die sogenannten Kerntragerweiber, die bis zum Jahr 1890 das Steinsalz (den Kern) vom Salzberg ins Tal trugen. Neben dem Sudsalz wurde noch immer der reine Salzkern aus dem Berg geholt und musste von Menschen über eine Höhe von rund 500 Metern getragen werden. Viele Hallstätterinnen verrichteten zur Aufbesserung des kargen Lohnes ihres Mannes, welcher im Salzberg oder Sudhaus beschäftigt war, diese Tätigkeit. Zweimal am Tag gingen die Frauen mit ihren „Kernkraxen" den Weg. Auch im hochschwangeren Zustand mussten sie ihre schweren Lasten tragen. Das Ergebnis ist in den Pfarrmatriken nachzulesen. An einem Tag wurde der Name des Neugeborenen ins Taufbuch eingetragen, am anderen Tag stand er im Totenbuch.
Vom Leben der Hallstätter vermittelt auch ein kleines Stück Holz einen Eindruck, das im Museum zu sehen ist: der Brotspan. Auf diesem Stück Holz wurde durch einen Schnitt festgehalten, was jeder Arbeiter zu bekommen hat. "Ein Schnittl gibt vier Brotlaib." Der Lohn wurde den Bergarbeitern nur zum Teil in Geld ausbezahlt. Dabei waren die Salinenbediensteten noch gut daran, denn der Staat gewährte ihnen gewisse Vorrechte: Gratissalz, freier Holzbezug, Befreiung von verschiedenen Steuern und sogar vom Militärdienst. Die Familiengründung wurde durch Zuweisung von Lehensgrund, Beihilfen zum Hausbau und Gewährung eines Heiratsgutes begünstigt. Bis dann, etwa gegen Ende des 17. Jahrhunderts, der Arbeitsmarkt - wie wir es heute ausdrücken würden - "gesättigt" war.
Und wie löste man das Problem früher ? Man erschwerte das Heiraten. Jede Eheschließung bedurfte der Zustimmung des Salzamtmannes. Das Salzamt warnte ausdrücklich vor der wahllosen Erteilung der Hochzeitskonsense und begründete es damit, dass die Kinder aus solchen Ehen ohnehin nur Bettler oder Diebe werden würden. Wie den Salzoberamts-Resolutionsbüchern zu entnehmen ist, gab es für die Erteilung einer Heiratserlaubnis genaue Richtlinien. Wer "ohne Behausung und ohne Mittel war, mußte sich damit abfinden, auch ohne Frau zu bleiben.
Maria Theresia war es schließlich, die diese Schikanen beendete, weil sie, wie es hieß, die "vielfältigen Übertretungen des sechsten Gebotes vor allem der Einschränkung der ehrbaren Heiratsfreiheiten" zusprach. Damit waren vielleicht seelische Nöte gemildert, nicht aber materielle. Die staatliche Fürsorge schützte die Menschen damals nicht vor bitterer Not. Sogar aus amtlichen Berichten geht hervor, dass in Kriegs- und Notzeiten die Hallstätter Arbeiter vorwiegend von gesalzenen Suppen und trockenem, mit Kleie vermischtem Brot leben mussten.
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